Eine größere Reise bringt einige Herausforderungen mit sich. Neben dem Packen und der Anfahrtsplanung sollte dabei auch die Verhütungsplanung mit der Anti-Baby-Pille nicht…
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Wurmerkrankungen (Helminthosen): Durch Wurmbefall verursachte Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts und anderer Organe wie Lunge, Leber und Gehirn. Zu den wichtigsten Würmern, die den Menschen befallen, gehören Bandwürmer (Cestoden), Fadenwürmer (Nematoden) und Saugwürmer (Trematoden). Viele Wurmerkrankungen sind mit Wurmmitteln gut behandelbar. Beim Hundebandwurm oder Saugwürmern hängt die Prognose davon ab, wie sehr befallene Organe zerstört wurden. Wer sich mit Fuchsbandwurm infiziert, ist häufig auf eine lebenslange Therapie angewiesen.
In den nächsten Tagen, wenn
Wurmerkrankungen sind weltweit verbreitet. Meistens erfolgt die Ansteckung über den Verzehr von infektiösem rohem oder nicht ausreichend gegartem Fleisch oder ungewaschenem, mit Fäkalien verunreinigtem Gemüse, Salat oder Obst. Die bevorzugt befallenen Organe und die Vermehrungszyklen unterscheiden sich von Wurmart zu Wurmart.
Zu den Fadenwürmern (Nematoden) gehören u. a. die Madenwürmer (Oxyuren, Enterobius vermicularis), die auch in unseren Breitengraden weit verbreitet sind. Über verunreinigte Nahrung, Spielzeug oder Wäsche stecken sich besonders Kinder im Kindergarten- oder Grundschulalter an. Die etwa 12 mm langen Würmer siedeln sich im unteren Dünndarmbereich, im Dickdarm und im Wurmfortsatz an. Nachts kriechen die Weibchen aus der Analöffnung und legen um den Anus herum ihre Eier ab. Das führt zu starkem Juckreiz am Darmausgang. Der Befallene kratzt sich, fasst mit den verunreinigten Händen Verschiedenes an und verhilft so den Madenwürmern zur weiteren Ausbreitung.
Die Eier von Spulwürmern (Ascaris lumbricoides) werden meistens mit verseuchtem Gemüse aufgenommen und landen so im Dünndarm des Menschen. Im Darm schlüpfen die Spulwurmlarven, gelangen durch die Darmwand ins Blut und über den Blutkreislauf in die Leber und die Lunge. Von dort wandern die Larven bis zum Kehlkopf, werden geschluckt und erreichen so wieder den Dünndarm. Jetzt haben sie ihre Wanderung abgeschlossen und wachsen zu bis zu 40 cm langen reifen Würmern heran. Die Betroffenen leiden während der Durchwanderung der Lunge oft unter leichtem Fieber, Husten und anderen grippeähnlichen oder auch asthmaartigen Beschwerden. Der Wurmbefall des Darms löst Bauchschmerzen aus; die Würmer können Knäuel im Darm bilden und so einen mechanischen Darmverschluss verursachen. In manchen Fällen verschließen wandernde Würmer den Gallengang, wodurch es zur Gelbsucht oder Gallenkolik kommt.
Trichinen (Trichinella spiralis): Trichinen befallen Haus- und Wildschweine und werden beim Verzehr von rohem Schweinefleisch vom Menschen aufgenommen. Die von ihnen verursachte Trichinose ist in Deutschland wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Fleischbeschau sehr selten geworden. In Osteuropa und Nordamerika ist sie aber immer noch weit verbreitet. Der Wurmbefall im Darm verursacht wässrige Durchfälle, Übelkeit, Erbrechen und leichtes Fieber. Befallen die Larven die Muskulatur, kommt es zu Muskelschmerzen, Wassereinlagerungen im Gewebe und später eventuell zu anhaltenden rheumatischen Beschwerden. Lebensgefahr besteht, wenn Trichinen zum Herz gelangen und z. B. Herzmuskelentzündung verursachen. Kapseln sich Larven im Gehirn ab, treten außerdem neurologische Beschwerden auf.
Der Mensch infiziert sich vor allem durch rohes oder nicht ausreichend gegartes Fleisch mit den Finnen (Jungform = Larve des Bandwurms) von Rinderbandwurm (Taenia saginata) und Schweinebandwurm (Taenia solium). Die Finnen wachsen im Darm zum reifen Bandwurm heran, der aus einem Kopf, einem Halsteil und den daraus gebildeten Bandwurmgliedern (Proglottiden) besteht. Mit dem Stuhl werden einzelne Bandwurmglieder ausgeschieden. Die meisten Menschen haben nur sehr geringe Beschwerden, wenn sie an einer Bandwurmerkrankung leiden. Auffällig sind vor allem Appetitlosigkeit im Wechsel mit Heißhunger und Gewichtsabnahme trotz regelmäßigen Essens. Selten wandern Bandwurmglieder in den Blinddarm oder den Bauchspeicheldrüsengang; wo sie eine akute Blinddarmentzündung oder eine Bauchspeicheldrüsenentzündung verursachen können.
Nimmt ein Mensch die Bandwurmeier (nicht die Finnen) des Schweinebandwurms auf – was auch durch Selbstinfektion möglich ist – entwickeln sich im menschlichen Körper Larven (Zystizerken). Diese wandern vom Darm über die Blutgefäße in Muskeln und Organe (Zystizerkose). Bei einem Befall der Augen droht Erblinden, beim Eindringen in das zentrale Nervensystem Krampfanfälle. Bleibt der Befall auf die Muskeln beschränkt, klagen die Betroffenen über Muskelschmerzen. Oberflächlich in Haut oder Muskeln liegende Larven lassen sich oft als kleine Knoten ertasten.
Echinokokkosen gehören zu den gefährlichsten Wurmerkrankungen. Die Infektion erfolgt durch Kontakt mit infizierten Füchsen, Hunden oder Katzen. Denkbar ist auch eine Infektion durch den Verzehr ungewaschener Heidel- oder Walderdbeeren, die aufgrund ihres niedrigen Wuchses oft mit Ausscheidungen von Füchsen verunreinigt sind. Aus den aufgenommenen Eiern entwickeln sich im Darm Larven, die über die Blutgefäße vor allem in die Leber und seltener in die Lunge und andere Organe wandern. Die Inkubationszeit kann Wochen bis Jahre dauern.
Schistosomen (Schistosoma haematobium, mansoni oder japonicum): Die zu den Trematoden gehörenden Saugwürmer kommen vor allem in Afrika, Südamerika und Asien vor. Inzwischen bringen auch immer mehr Fernreisende Schistosomen als Reisesouvenir mit nach Hause.
Die Larven der Würmer entwickeln sich in Süßwasserschnecken und dringen über die Haut in den Menschen ein, z. B. beim Baden in Flüssen und Seen oder beim Waten durch Pfützen. Im Menschen gelangen sie in die Leber, reifen dort heran und wandern dann in Darm oder Blase. Dort legen die Würmer ihre Eier, die dann über Stuhl und Urin wieder zurück in die Gewässer gelangen. Eier, die im Körper verbleiben, führen zu Entzündungen, wobei die Symptome vom jeweiligen Organbefall abhängen.
Die eigentlichen Symptome treten erst Wochen bis Monate später auf, z. B. Fieber, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Husten und Bauchschmerzen. Dahinter steckt eine allergische Reaktion auf die Würmer und ihre Eier. Häufig klingt die Erkrankung von selbst wieder ab, schwere Verläufe mit einem Befall von Gehirn und Herz sind jedoch auch möglich.
Findet der Arzt bei der mikroskopischen Stuhluntersuchung Wurmeier, ist eine Infektion bewiesen. Bandwurmglieder vom Rinder- und Schweinebandwurm sind schon mit bloßem Auge im Stuhl erkennbar. Die Eier von Spulwürmern lassen sich nachweisen, indem man ein Stück Tesafilm auf den Darmausgang klebt. Die am Tesa klebenden Eier lassen sich dann unter dem Mikroskop erkennen.
Hunde- und Fuchsbandwurmbefall werden in ~ 85 % der Fälle über Antikörper im Blut nachgewiesen. Die Zysten in der Leber erkennt der Arzt meist gut in Ultraschall oder CT.
Verdacht auf akute Schistosomiasis bei Reiserückkehrern. Etwa 5–12 Wochen nach der vermutlichen Infektion ist es möglich, die Eier der Saugwürmer im Stuhl nachzuweisen. Eine Alternative ist der Test auf Antikörper im Blut. Differenzialdiagnose. Tumoren, Abszesse und eine Tuberkulose der Leber können vor allem in der bildgebenden Diagnostik ähnlich aussehen wie die Leberzysten von Hunde- oder Fuchsbandwurm.
Wurmmittel (Anthelmintika) reichen fast immer aus, um Erkrankungen durch Rinder- und Schweinebandwürmer sowie durch Fadenwürmer zu bekämpfen. Sie werden bei kurzer Behandlungsdauer meistens gut vertragen. Häufig eingesetzte Wirkstoffe sind
Schwierig ist die Therapie bei Hunde- und Fuchsbandwürmern. Beim Hundebandwurm werden die Zysten operativ entfernt oder der Inhalt vorsichtig abgesaugt. Manchmal spritzen die Ärzte auch 95 %igen Alkohol in die Zyste, um sie zu zerstören. Begleitend erfolgt die Einnahme von Wurmmitteln.
Beim Fuchsbandwurm gelingt den Ärzten die vollständige Entfernung der Zysten nur in einem Viertel der Fälle. Auch wenn Zysten operativ entfernt wurden, ist eine Behandlung mit Wurmmitteln noch für weitere zwei Jahre erforderlich. Ist keine Operation möglich, müssen Infizierte häufig lebenslang hochdosierte Wurmmittel einnehmen.
Die akute Schistosomiasis lässt sich gut mit Wurmmittel bekämpfen. Bei der akuten Form warten die Ärzte zunächst ab und behandeln nur symptomatisch. So wird ausgeschlossen, dass zu schnell eine zu große Menge an Würmern abstirbt und es dadurch zu einer allergischen Krise kommt. Nach Abklingen des Fiebers wird dann Praziquantel (z. B. Biltricide®) verabreicht. Organbeteiligungen bei der chronischen Schistosomiasis werden entsprechend der Beschwerden und Befunde behandelt.
Fadenwürmer, Rinder- und Schweinebandwürmer lassen sich mit Medikamenten leicht therapieren und die Prognose ist nach der Therapie gut.
Die Infektion mit Schistosomen ist mit Wurmmitteln ebenfalls gut behandelbar. Wie gut sich eventuell betroffene Organe wieder erholen, hängt vom Ausmaß des Befalls ab. War bei der Erkrankung die Blase beteiligt, erhöht sich das spätere Risiko für einen Blasenkrebs.
Hunde- und Fuchsbandwurmzysten dagegen vergleichen manche Ärzte zu Recht mit einem bösartigen Tumor – hier hängt die Prognose ab von der durch die Zysten verursachten Zerstörung von Leber oder Lunge. Der Befall mit dem Fuchsbandwurm ist dabei gefährlicher als mit dem Hundebandwurm: Nur ein Drittel der mit einem Fuchsbandwurm infizierten Patienten lebt 10 Jahre nach der Diagnosestellung noch.
Vor Wurminfektionen können Sie sich schützen, indem Sie sich vor jedem Essen die Hände waschen. Haustiere sollte man regelmäßig beim Tierarzt entwurmen lassen (bei Kleinkindern im Haushalt evtl. sogar monatlich), Hundekot an den Schuhen stets gründlich entfernen und nicht ins Haus tragen. Hindern Sie Ihre Kinder daran, sich am Po zu kratzen. Häufiges Händewaschen und kurz geschnittene Fingernägel unterstützen diese Basismaßnahmen.
Die früher verbreitete Warnung, niedrig wachsende Waldbeeren wie Heidelbeeren oder Walderdbeeren wegen einer möglichen Verseuchung mit Fuchsbandwurmeiern zu meiden, gilt heute als überholt.
Verzehren Sie Fleisch aus Hausschlachtung nur dann, wenn Sie sicher sind, dass die vorgeschriebene Fleischbeschau durchgeführt wurde.
Meiden Sie bei Reisen nach Afrika, Südamerika und Asien Süßwasserkontakt! Baden Sie nicht in Seen oder Flüssen, tragen Sie hohe Gummistiefel, wenn Sie durch Pfützen oder Bäche waten und Schutzkleidung, wenn Sie im Wasser arbeiten müssen.
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